Nachdem es in der letzten Zeit recht ruhig zum Thema Bauprojekt zuging und zwischenzeitlich einige Gerüchte durch Weitmar liefen, wonach die Fa. Adams aus dem Projekt raus sei und neu ausgeschrieben werde, erhielten wir vor rund einer Woche eine überraschende Einladung der Stadt Bochum uns schon einmal den überarbeiteten Entwurf des Bebauungsplans Schloßstr. anzusehen. Diese Gelegenheit haben wir selbstverständlich am 30.01.2023 wahrgenommen.
Was uns dann innerhalb einer Stunde präsentiert wurde, war weniger erfreulich und stellt alles, was uns bislang in unterschiedlichen Gesprächen mit den Politikern signalisiert wurde, auf den Kopf.
Das bedeutet im Einzelnen:
- Die Straßenführung der Schloßstr. wurde zum Erhalt der Baumallee angepasst.
- Für die hauptsächlich viergeschossigen Häuser sind Flachdächer mit Begrünung vorgeschrieben. Photovoltaik auf Ständerwerk ist erlaubt.
- Die fünfgeschossigen “Torhäuser“ bekommen ein Spitzdach und sind weiterhin vorhanden.
- Die Fassadengestaltung befindet sich im Architektenwettbewerb. Es soll modernen als das Dichterviertel sein.
- Die von der Politik gewünschte Quartiersgarage wird es nicht geben. Es bleibt bei Tiefgaragen unter den Wohnhäusern.
- Statt 270 oder wie von der Politik gewünscht 220 Wohneinheiten, sollen jetzt 290 (230 auf dem Feld und 60 auf dem Gebiet der Trauhaller) gebaut werden.
- Die heutigen Stiftungsparkplätze werden an die Eingang zum Friedhof verlegt. Ansonsten gibt es Parkplätze an der Schloßstraße und teilweise im Quartier.
- Der exotische Baumbestand auf dem Gelände der heutigen Trauerhalle, wird gefällt werden. Darunter befindet sich auch eine Blaue Atlas-Zeder. Diese wurde im Jahr 2013 in die Rote Liste gefährdeter Pflanzenarten aufgenommen.
Abschließend lässt sich also sagen, dass das Bauprojekt mehr oder weniger weiterhin so ausgestaltet ist wie vorher auch. Einzig die Straßenführung hat sich geändert, damit die Baumallee erhalten bleibt.
Auch die Firma Adams ist weiterhin an Board.
Alle Argumente und Bedenken, die wir schon vorgetragen und die wir nochmals im Termin angesprochen haben – gerade das Thema Verkehr und die damit verbundenen Auswirkungen – sind laut „Gutachten“ kein Problem.
Jeder, der die Gegend kennt, weiß aber, dass dies so nicht funktionieren kann.
Letztendlich ist es den Planern und scheinbar auch den Politikern egal, ob die Menschen in der Schloßstraße und Umgebung nach der Realisierung im Verkehrschaos (Parkplatzmangel, Stau, Abgase, etc) versinken. Man würde ja schließlich in der Stadt wohnen. Hauptsache der Rubel rollt für alle Beteiligten.