Überprüfung Wohnbauflächenprogramm

In den letzten Monat gab es viele Artikel in der WAZ bezüglich des tatsächlichen Wohnbedarfs der Stadt Bochum. Gerade der Artikel „Zu wenig Neubau in Großstädten“ in der WAZ vom 04.11.2020 zeigt deutlich, dass in Bochum erheblich über Bedarf gebaut wird. Gemäß der von Wüest Partner Deutschland W&P Immobilienberatung GmbH vorgelegten Studie „Westdeutsche Wohnungsmärkte – Daten & Perspektiven“ beträgt der Quotient aus Neubaufertigstellungen und Neubaubedarf für Bochum 114%.

Dies hat wohl nun vor allem die Grünen dazu veranlasst über das bisherige Wohnbauflächenprogramm nachzudenken.
„Wir müssen das Handlungskonzept auf Grundlage neuer Daten zur Bevölkerungsentwicklung und zum Wohnungsbestand auf den Prüfstand stellen. Dabei müssen wieder alle Akteure einbezogen werden. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber 2022 wollen wir Ergebnisse sehen und neue Ziele beschließen. Schon jetzt ist für uns aber klar, dass es hierbei nur um Bochumer Bedarfe gehen kann. Gerade vor dem Hintergrund der städtischen Versiegelung werden wir nicht in der Lage sein, die Wohnungsmarktprobleme anderer Städte lösen zu können.“ (Frau Barbara Jessel – Fraktionsvorsitzende)

Wir fragen uns aber, wieso soll dann angesichts

    • divergierender Gutachten zum Wohnungsbedarf
    • der aktuell schon erkannten Notwendigkeit, sich mit diesen inhaltlich auseinanderzusetzen zu müssen
    • des fortschreitenden Klimawandels
    • der vorhandenen Flächenversiegelung
    • des derzeit nicht wirksam gebremsten Grünflächenverbrauchs
    • fortschreitender Bauplanungsverfahren
    • der Unumkehrbarkeit von Baumaßnahmen
    • der damit einhergehenden Eingriffe in Fauna und Flora

den zum Teil erst am Beginn stehenden aktuellen Bebauungsplanverfahren unverändert Fortgang gewährt werden?
Was Bochum unseres Erachtens dringend benötigt, ist eine unverzügliche und ergebnisoffene Überprüfung der städtischen Bauziele unter Berücksichtigung aller laufender Verfahren.

Jetzt handeln, damit sich nachfolgende Generationen in einer lebenswerten Umgebung entfalten können.

Schreibe einen Kommentar